Glasfaserausbau in Bondorf

Glasfaserausbau in Bondorf – Aktuelle Bauarbeiten & Informationen

Bondorf ist eine der ersten Gemeinden im Landkreis Böblingen, die einen flächendeckenden Ausbau mit Glasfaser erhält. Dies ist zunächst mit Belastungen verbunden, wird jedoch langfristig einen wertvollen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit und letztlich auch für jeden Haushalt leisten, da schnelles Internet sowohl in der privaten Nutzung beispielsweise durch Streamingdienste, als auch beim Homeoffice und für das Gewerbe eine zunehmend wichtige Rolle spielt.

Wegen des Ausbaus des Glasfasernetzes durch gleich 2 Telekommunikationsunternehmen werden immer wieder Fragen an die Gemeindeverwaltung gerichtet, da zum einen Unverständnis über die parallelen Bauarbeiten besteht, zum anderen auch Unklarheiten, welche Entscheidung individuell für das eigene Gebäude oder die eigene Wohnung getroffen werden soll.

Auch wenn in den vergangenen Monaten bereits vielfach in Gemeinderatssitzungen, den Bondorfer Nachrichten und der Presse über den Ausbau und die rechtliche Situation berichtet wurde, wollen wir an dieser Stelle einen kurzen Abriss über die Situation machen.

Grundlage des Ausbaus:

Das Telekommunikationsgesetz (TKG) bildet die Grundlage des Glasfaserausbaus.

Der Bundesgesetzgeber hat sich bewusst für den Wettbewerb entschieden, statt einem Monopolisten den Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland zu übertragen.

Damit sind inzwischen mehrere Telekommunikationsunternehmen (TKU) vorhanden, die in den Glasfaserausbau investieren. Ob der Glasfaserausbau in Deutschland mit einem Monopolisten schneller und effektiver hätte gemacht werden können, bleibt Spekulation. Letztlich ist es damit eine wirtschaftliche Entscheidung jedes einzelnen Telekommunikationsunternehmens, ob und wo Glasfaser eingebaut wird.

Warum bauen in Bondorf gleich zwei Telekommunikationsunternehmen aus?

Sowohl die Deutsche Glasfaser als auch die Deutsche Telekom haben einen Antrag auf Zustimmung zur Verlegung von Telekommunikationslinien in Bondorf gestellt. Zuvor war die Gemeinde noch mit einem weiteren Unternehmen im Gespräch, das aber dann letztlich keinen Antrag auf Glasfaserausbau gestellt hat.

Die Gemeinde muss die Möglichkeit eines Glasfaserausbaus den Telekommunikationsunternehmen nach dem Telekommunikationsgesetz diskriminierungsfrei eröffnen.

Das heißt, dass sowohl die Deutsche Glasfaser als auch die Deutsche Telekom das Recht haben, ihre Leitungen in Bondorf einzulegen, sofern das eigenwirtschaftlich, also ohne kommunale Zuschüsse, erfolgt.

Wir haben zusätzlich auch noch die KOAX-Kabel der PYUR/Vodafone in weiten Teilen des Ortes einliegen, die in den 90er Jahren durch die damalige KSW verlegt wurden. Somit ist ein weiterer Wettbewerber vorhanden, der zwar kein Glasfaser nutzt, aber auch mit dessen Technologie schnelles Internet anbietet.

Können die Bauarbeiten nicht gemeinsam erfolgen?

Beide Telekommunikationsunternehmen arbeiten beim Ausbau mit Generalunternehmern zusammen. Die Deutsche Telekom mit RMK, die Deutsche Glasfaser mit Geodesia.

Die Gemeinde hat selbstverständlich schon frühzeitig versucht auf die Unternehmen einzuwirken, damit ein gemeinschaftlicher Ausbau erfolgt. Leider ist das, wie auch in anderen Kommunen, nicht gelungen. Hierfür gibt es vielfache Gründe. Letztlich kann ein gemeinsamer Ausbau – auch wenn dies wünschenswert wäre – nicht erzwungen werden.

Welcher Glasfaseranbieter baut wo aus?

Bekanntlich sind in Bondorf zwei Anbieter von Glasfaseranschlüssen mit dem Ausbau der Glasfaserversorgung zugange.

Der eine Anbieter, Deutsche Glasfaser, hat Stand heute immer wieder betont, keine Ausbauplanungen vorantreiben zu wollen, wo bereits Glasfaser der Deutschen Telekom liege bzw. in naher Zukunft eingelegt werden sollen.

Dies betrifft hauptsächlich die Straßen im Wohngebiet Backenschlag sowie die Straßen westlich der Bahnlinie und Teile der Hindenburgstraße.

Die Kundenbetreuung der Deutschen Glasfaser ist von deren Entscheidungsträgern wohl nicht informiert worden, da der Gemeindeverwaltung immer wieder berichtet wird, dass beispielsweise in der Uhlandsiedlung Vertragsangebote der Deutschen Glasfaser gemacht werden. Falls jemand für Grundstücke in diesen Bereichen einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abgeschlossen haben sollte, empfehlen wir, gegebenenfalls die Auflösung des Vertrags einzufordern.

Die Deutsche Telekom wird den gesamten Innerortsbereich mit Glasfaser ausbauen.

Außenbereiche:

Entgegen dem sogenannten eigenwirtschaftlichen Ausbau innerhalb der Gemeinde, haben die Telekommunikationsunternehmen dargelegt, dass im Außenbereich nur ein Ausbau mit Zuzahlung möglich sein wird. Vor diesem Hintergrund hat die Gemeindeverwaltung bereits eine Förderung beantragt und den Förderbescheid auch schon erhalten. Gemeinsam mit dem Zweckverband Breitbandausbau im Landkreis Böblingen wird als nächster Schritt eine Ausschreibung des Ausbaus im Außenbereich erfolgen. Unser Ziel ist es, dass der Ausbau der Außenbereiche mit Glasfaser entweder gemeinsam mit dem bis zum 3. Quartal 2023 vorgesehen Ausbau innerhalb der Gemeinde oder im Anschluss daran erfolgt.

Koordination durch die Gemeinde:

In regelmäßigen Abständen gibt es Koordinationstermine mit der Deutschen Glasfaser und der Deutschen Telekom durch die Gemeinde.

Wir haben beide Firmen aufgefordert der Gemeinde wöchentlich die Ausbauplanung der Folgewoche mitzuteilen, damit wir dies über die Bondorfer Nachrichten und die Homepage kommunizieren können. Auch muss jeweils gemeinsam mit der Gemeinde die konkrete Leitungsführung in den Straßen und Gehwegen festgelegt werden.

Der Aufwand für die Gemeinde ist durch 2 ausbauende Telekommunikationsunternehmen immens. Auch Beschwerden werden immer wieder an die Verwaltung gerichtet.

Wir appellieren an die betroffenen Anlieger sinnvollerweise zunächst eine Lösung mit dem Bautrupp vor Ort zu suchen, wenn eine Aus- oder Einfahrt einmal nicht möglich sein sollte.

Bauarbeiten sind immer mit Belastungen verbunden. Die Gemeindeverwaltung versucht diese in Abstimmung mit den Baufirmen gering zu halten, wird in berechtigten Fällen intervenieren, bittet aber auch im Verständnis für unvermeidbare Behinderungen.

Zielerreichung:

Absolut positiv am jetzigen Ausbau ist, dass die Gemeinde Bondorf im Innerortsbereich flächendeckend mit Glasfaser versorgt wird, ohne dass Zuzahlungen der Gemeinde oder der Bürger notwendig werden. Vor 2 Jahren waren hier noch Millionenbeträge als Zuzahlung der Gemeinde im Raum gestanden. Viele Kommunen würden sich freuen, wenn wenigstens ein Anbieter da wäre, der den Ort ausbaut und sehen die Gemeinde Bondorf damit in einer privilegierten Lage. Wir gehen davon aus, dass der gesamte Ort im 3. Quartal 2023 mit Glasfaser ausgebaut sein wird.

Warum macht die Gemeinde den Bürgern keine Empfehlung für einen Telekommunikationsanbieter?

Derzeit begegnet uns immer wieder die Forderung, dass wir Empfehlungen für die Deutsche Telekom oder die Deutsche Glasfaser aussprechen sollen.

Das können wir jedoch nicht, da wir uns neutral verhalten müssen. Sonst würde sich die Gemeinde nicht nur in großem Maße angreifbar machen, sondern auch gesetzwidrig handeln. Vor diesem Hintergrund unterstützen wir beide Telekommunikationsunternehmen gleichermaßen.

Wir können als Gemeinde den Hauseigentümer oder Mietern die Entscheidung für oder gegen einen Anschluss bei der einen oder anderen Firma nicht abnehmen.

Wir werben jedoch dafür, überhaupt einen Anschluss ins Grundstück legen zu lassen, da dies ein absoluter Mehrwert ist und die Zukunftsfähigkeit für private und geschäftliche Nutzung im eigenen Haus ermöglichen wird.

Ihre Gemeindeverwaltung